7. Generation

Jules Hunkeler übernahm den Betrieb in den 1960er-Jahren von seiner Mutter Maria Hunkeler-Trucco. Nach über 40 Jahren zog er sich 2001 aus dem Geschäftsleben zurück und übergab die Firma seinen Söhnen.

  • Jules Robert Hunkeler
  • Am 26.12.1925 in Luzern geboren / im 2012 als 86-jähriger in Luzern verstorben
  • Nach der Matura und einer Zimmermannslehre absolvierte Jules Hunkeler das Technikum in Burgdorf. Danach trat er ins Familiengeschäft ein. 1952 erstellte er mit seiner Mutter Maria Hunkeler-Trucco, die damals das Geschäft leitete, das Wahrzeichen der Weltausstellung der Fotografie. Ab den 1960er-Jahren übernahm er den Familienbetrieb. Nebst dem Geschäftsleben war Jules in der Politik und im Vereinswesen sehr aktiv.
  • Firmenübernahme in den 1960er-Jahren
Jules Hunkeler - in der Stadt Luzern ein geachteter Mann
Jules Hunkeler
Das Fritschipaar 1975 Jules und Marlis Hunkeler-Bucher
Dynamisch im Grossen Stadtrat von Luzern  (1981-1991)

Jules Hunkeler kam am 26. Dezember 1925 in Luzern zur Welt. Mit sieben Jahren verlor er seinen Vater. Seine Mutter Maria Hunkeler-Trucco war in seiner Kindheit vor allem Geschäftsfrau. Nach bestandener Matura und bewusst gewählter Zimmermannslehre absolvierte Jules das Technikum in Burgdorf. Darauf trat er in den Familienbetrieb ein, den seit 1934 seine Mutter nach dem Tod des Vaters und des Onkels eigenständig geleitet hatte. Als sie sich nach rund 30 Jahren vermehrt aus dem Geschäftsleben zurückzog, übernahm der Sohn das Zepter. Im Gegensatz zur Mutter, die sich in der Männerwelt erst durchsetzen musste, war es Jules möglich, sich am Vereins- und Zunftleben aktiv zu beteiligen.

Jules Hunkeler im ehrenvollen Zunftamt

1975 Fritschivater Zunft zu Safran

Für ein Jahr war er ein würdiges Oberhaupt der bedeutsamsten Zunft Luzerns.

Über sein vielfältiges Leben äusserte sich Jules in einem Zeitungsinterview von 1990: Sein Leben sei viergeteilt. Einen ersten Viertel der zur Verfügung stehenden Zeit setze er fürs Erwerbsleben ein. Den zweiten widme er Familie und Freunden. Einen weiteren Viertel nutze er als "Zeit für Geist und Körper" und den letzten stelle er der Öffentlichkeit zur Verfügung (Vaterland, 5. Juli 1990, S. 10, Firmenarchiv, 150).

Politisch engagierte er sich bei den Liberalen. Für sie war er vom September 1981 bis Dezember 1995 Mitglied im Grossen Stadtrat von Luzern, den er 1990/91 präsidierte. Ab 1987 war er auch Mitglied und später Präsident der Finanzkommission. Zudem engagierte er sich im Vereins- und Zunftleben. So wurde er 1975 Fritschivater der Safran Zunft. Auch war er viele Jahre Präsident des Wirtschaftsverband der Stadt Luzern, in dem er sich tatkräftig für die Interessen von Gewerbe und Wirtschaft einsetzte. Selbst in seiner Freizeit kam er nicht so schnell zur Ruhe: Als leidenschaftlicher Skifahrer und Segler engagierte er sich auch in den jeweiligen Clubs.

Telefon des Patrons mit doppeltem Kontrollschalter

Technik und Kommunikation

Während Jules Arbeitsleben fand eine rasante technische Entwicklung statt: Zu Beginn noch mit Brief und Telefon, dann mit Fax, später mit E-Mail und Natel. Dies beeinflusste die Betriebsführung und interne Zusammenarbeit.

Diese politischen und gesellschaftlichen Engagements verhalfen ihm ein grosses Netzwerk in und um Luzern aufzubauen. Dank diesem wertvollen Beziehungsnetzwerk gelang es Jules immer wieder zentrale Anliegen seiner politischen Ämter durchzubringen. Zudem konnte er so seinen Kundenkreis erweitern, um für die Firma wichtige Aufträge einzuholen. Durch seine vielschichtigen, nebenberuflichen Aktivitäten verbrachte, er im Gegensatz zu seinen Vorgängern, weniger Zeit im Familienbetrieb.

Ein für die Stadt Luzern symbolträchtiger Auftrag war beispielsweise die Totalrenovation der weltberühmten Kapellbrücke im Jahre 1969. Für diesen ehrenvollen Sonderauftrag brauchte es qualifizierte Holzhandwerkerkenntnisse. Dabei wurde die ganze Brücke ohne die im Wasser stehenden Pfeiler originaltreu aufgebaut. Diese komplexe Aufgabe wurde mit zwei weiteren Luzerner Holzbauunternehmen zusammen ausgeführt.

Ein weiteres renommiertes Projekt war die vollständige Fensterrenovation im Hotel Palace in den 1970er-Jahren. Der Kunden- und Auftragskreis zu Jules Zeit konzentrierte sich hauptsächlich auf die Stadt Luzern und Umgebung.

1983 trat Rolf in die Firma ein. Er widmete sich in den ersten zwei Jahren dem längst fälligen Neubauprojekt in Ebikon. Zusammen realisierten Vater und Sohn die Verdreifachung der Produktionsfläche. Das Einweihungsfest fand Ende August 1985 statt.

Betriebspatron und Familienoberhaupt
Hallenerweiterung in Ebikon Mitte der 1980er Jahren
1975 Familie Hunkeler
Jules Hunkeler zwischen seinen Söhnen Damian und Rolf

Im März 1956 heiratete Jules Marlis Bucher, welche aus einer angesehenen liberalen Familie Luzerns stammt. Gemeinsam hatten sie drei Söhne: Rolf (*1956), Urs (*1957) und Damian (*1963). Rolf Hunkeler trat 1983 und sein Bruder Damian sieben Jahre später in den Familienbetrieb ein. Seit 2002 führt Rolf Hunkeler die Familientradition weiter.